Hängeseilbrücken in Deutschland

Gehst du gerne Spazieren oder Wandern? Bist du schwindelfrei und magst den ein oder anderen Nervenkitzel bei deinen Ausflügen in der Natur?
Brücken verbinden normalerweise zwei Ufer oder Berge miteinander. Doch inzwischen sind
Hängeseilbrücken eine immer beliebtere Attraktion und verleihen Wanderausflügen einen besonderen Reiz

Hängeseilbrücken haben jedes Mal etwas Besonderes zu bieten, mal ist es die Höhe, die Länge oder die Konstruktion. Die Besonderen Ausblicke in die Täler und die umliegenden Berge werten die Hängeseilbrücken auf.

Ich habe zwei abenteuerliche Fußgängerhängeseilbrücken in Deutschland besucht, die auf jeden fall eine Reise wert sind.

Im Harz spannt sich die längste Fußgänger Hängeseilbrücke Deutschlands die Titan-RT inmitten des Rappbodetals mit sagenhaften 458,5m über das Bode-Staubecken. Die Brücke verläuft  in nur 75 Meter Abstand parallel zur Staumauer der Rappbodetalsperre, Allerdings ist die Staumauer auch etwas Besonderes: Mit eine Höhe von 106 Metern ist sie die höchste Staumauer Deutschlands. Auch in den Dämmerungsstunden lohnt sich ein Besuch, denn eine dezente Brückenbeleuchtung gewährleistet auch nach Sonnenuntergang eine sichere Überquerung.

Spaziergänger müssen hier absolut schwindelfrei sein, denn die Titan-RT hängt rund 100m über dem Tale und der Boden besteht aus einem Gitterrost wo man durchschauen kann.

Bis zu 210 Menschen dürfen die Brücke immer gleichzeitig betreten. Die Seitengeländer sind 1,30 Meter hoch und von Netzen aus Edelstahl gesäumt. Gebaut wurde die Brücke nicht wie im Hunsrück von einer Gemeinde, sondern von der Firma Harzdrenalin, die ansonsten Abenteuer im Harz vermittelt. Und so kann man nicht nur über die Brücke gehen, Nein man kann sich auch an der GigaSwing, einem Pendelschwung in 64m Tiefe wagen oder sich an der Zipp Line entlang der Brücke gleiten lassen. 

Preis für die Überquerung 6€ für Erwachsene, Kinder 4€ und Parken 2-4€. Nicht gerade preiswert, aber die Besucher kommen in strömen.

Wer die TitanRT Hängebrücke in Ruhe genießen möchte, sollte lieber in der Woche vorbei schauen. Sie ist ganzjährig von 8-22.00 Uhr geöffnet.

Die Hunsrück Hängebrücke Geierlay gehört wohl zu den beliebtesten Ausflugszielen in Deutschland und daher wollte ich mir diese auch einmal ansehen. Die Hängebrücke Geierlay galt bis zum Bau der Titan-RT in 2017 als die längste Hängeseilbrücke Deutschlands.
Mit 360m Länge und über 100m Höhe, war sie bei der Eröffnung noch die längste Hängebrücke in Deutschland und das steht so noch auf einigen der Hinweistafeln.

Hängebrücke in Deutschland und das steht so noch auf einigen der Hinweistafeln

Die Hängeseilbrücke ist Teil eines sehr schönen 5,5 km langen Rundwanderwegs – der Geierlayschleife. Sie beginnt beim Besucherzentrum Mörsdorf und führt über die Hängebrücke sowie einen Teilabschnitt des Saar-Hunsrück-Steigs wieder zurück nach Mörsdorf. Es gibt auch eine kleinere Variante des Wanderweges von etwa 3,6 km.

Die Aussicht von der Brücke selbst ist gut, aber kein wirkliches Highlight. Ein Tal eben mit Bäumen von oben. Viel spannender ist, was sich unter den Bäumen verbirgt. Da verläuft der Saar-Hunsrück-Steig, der 2017 zum schönsten Wanderweg gekürt wurde.

Die Geierlay Hängeseilbrücke ist die Attraktion der Region geworden und viele Gastgeber schicken ihre Gäste dorthin oder, viele Touristen kommen gezielt hier hin oder werden von den Mosel oder Rheinorten hier hingeschickt.
Klar, mit Boppard oder Cochem liegen starke und bekannte Orte direkt in Reichweite.

Die Brücke ist wirklich nicht weit weg vom Ortskern oder den 4 Parkplätzen. Selbst der kostenlose Wanderparkplatz hat gerade einmal 4Km auf sehr leichter Strecke bis zur Geierlay. Ihr müsst euch also nicht alle auf Parkplatz 1 stürzen. Die Wege bündeln sich in Mörsdorf und gehen durch einige Strassen

Wenn ihr Mörsdorf verlasst, führt euch eine Teerstrasse bis zu einem kleinen Wald und wenige Meter später seht ihr die Hängebrücke. Auch hier ist ausgeschildert, aber folgt einfach dem Besucherstrom.

Es gibt aber noch andere Wege zur Geierlay. Mehrere Wanderwege führen von Mörsdorf oder Sosberg zur Hängebrücke und da sind echt schöne Wege dabei. 
Von dem Besucherzentrum ist es der schnellste Weg zur Brücke was anscheinend vielen Besuchern wichtig ist. Denn es geht für viele nur zu der Brücke hin und einmal drüber um ein Foto zu machen und dann geht es auch schon zurück.  

Allerdings verfliegt hier das Flair, wenn die Besucherströme den Ort erreichen. Wie eine Perlenkette geht der Strom in beide Richtungen über die Brücke. Besonders an schönen Wochenenden oder Feiertagen, ist hier richtig was los.

Die Wanderwege sowie die Geierlay Hängeseilbrücke sind ein Tolles Ausflugziel für Familien, Wanderer oder einfach Leuten, die ihre Höhenangst überwinden möchten.
Die beste Besuchszeit ist in den frühen Morgenstunden oder in der Woche eher in den Abendstunden.

Der Eintritt zu der Brücke ist kostenfrei.