Blick auf das Nordkap
Im Frühling 2015 entschied ich mich, dem üblichen Reiz des Südens zu entfliehen und stattdessen in den magnetischen Norden aufzubrechen. Mein Ziel war das sagenumwobene Nordkap – ein Ort, der weit mehr als nur ein geografischer Punkt ist, sondern der Traum vieler Reisender, die echte Abenteuer suchen.
Bevor die Reise richtig losging, fragte ich in meinem Freundeskreis, wer Lust auf ein außergewöhnliches Roadtrip-Abenteuer hätte. Schnell fanden sich vier mutige Begleiter, sodass wir zu fünft in einem Auto mit Dachzelt und Wohnwagen durch Skandinavien touren konnten. Unsere Route versprach ein abwechslungsreiches Erlebnis und führte uns durch Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen.
Die erste Etappe startete in der schwedischen Hauptstadt Stockholm – eine aufregende Metropole, die uns jedoch schon vor erste logistische Herausforderungen stellte. Besonders die Parkplatzsuche für unser Gespann gestaltete sich schwieriger als erwartet. Doch die Pannen der Großstadt motivierten uns, weiter in die beeindruckende schwedische Natur Richtung der schwedisch-finnischen Grenze aufzubrechen.
Auf jeder Reise lernt man nicht nur neue Länder, sondern auch sich selbst und seine Mitreisenden besser kennen. Bereits nach drei Tagen mussten wir feststellen, dass das enge Zusammenleben nicht immer harmonisch verläuft. Zwei Reisepartner trennten sich aufgrund persönlicher Differenzen von unserer Gruppe – eine wertvolle Lektion, dass die Wahl der Reisebegleitung mit Bedacht getroffen werden sollte. So setzten wir die beiden am nächsten Bahnhof ab und setzten unsere Fahrt als Trio fort.
Unsere Reise führte uns durch die malerischen schwedischen Nationalparks bis zur finnischen Grenze. Der Weg in Richtung Rovaniemi und dem legendären Polarkreis war geprägt von atemberaubenden Landschaften und ruhigen Momenten in der Natur. Dieser Streifzug durch unberührte Wildnis bildete den perfekten Übergang in das, was als Nächstes folgen sollte.
Einen unvergesslichen Zwischenstopp legten wir im Santa Claus Village ein – einem Ort, der selbst im Sommer eine weihnachtliche Magie verströmt. Hier hast du die einzigartige Gelegenheit, den Polarkreis zu überqueren und in einem thematisch gestalteten Santa Dorf durch weihnachtlich dekorierte Pfade zu schlendern.
Ein besonderes Highlight war die hauseigene Poststation mit zwei Briefkästen: Einer, der zur Weihnachtszeit genutzt wird, und ein weiterer, der das ganze Jahr über in Betrieb ist. Umgeben von freundlichen Elfen und einem Weihnachtsmann, der in mehreren Sprachen kommuniziert, erlebten wir einen zauberhaften Moment, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Nach unserem magischen Aufenthalt im Santa Claus Village führte unser Weg weiter durch den beeindruckenden Nordkaptunnel nach Honningsvåg – der letzte Meilenstein vor dem Erreichen des Nordkaps. Am Kap genossen wir zunächst traumhaftes Wetter, das uns dazu einlud, zahlreiche Fotos zu machen und die majestätische Aussicht zu dokumentieren. Der Besuch der Nordkapphallen rundete den Aufenthalt ab, bevor sich das Wetter unerwartet in dichtes Nebelmeer verwandelte – ein faszinierender Beweis dafür, wie wechselhaft das Klima in dieser Region sein kann.
Die Heimreise gestaltete sich ebenso abwechslungsreich wie der Hinweg. Auf der Rückfahrt quer durch Norwegen passierten wir unter anderem Narvik, Bognes, Straumen und Löding. Eine besondere Empfehlung von Einheimischen war die Route über die FV17, die uns abseits der üblichen Touristenpfade führte und dabei von deutlich weniger Verkehr zeugte.
Die Fahrt entlang der Küste führte uns unter anderem an den charmanten Orten Svartaga, Vik, Trondheim, Molde sowie dem beeindruckenden Geirangerfjord vorbei. In Geiranger konnten wir wenigstens kurz spüren, wie der Tourismus diesen kleinen Ort geprägt hat – etwa an einer kleinen, aber feinen Schokoladen-Manufaktur, die uns mit hervorragender Schokolade verwöhnte. Aufgrund der knappen Zeit ging es dann schneller weiter in Richtung Oslo, um pünktlich zur Fähre zurückzukehren. Insgesamt erstreckte sich diese unvergessliche Reise über mehr als 3 ½ Wochen und mehr als 7.500 Kilometer auf der Straße.
Etappe | Highlights |
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Stockholm | Erkundung der Hauptstadt und erste logistische Herausforderungen bei der Parkplatzsuche |
Schwedische Nationalparks | Atemberaubende Naturerlebnisse auf dem Weg zur schwedisch-finnischen Grenze |
Rovaniemi / Polarkreis | Faszinierende Landschaften und die magische Stimmung des Polarkreises |
Santa Claus Village | Einzigartige weihnachtliche Atmosphäre im Sommer und interaktive Erlebnisse wie die Poststation |
Honningsvåg & Nordkap | Abenteuerliche Fahrt durch den Nordkaptunnel und unvergessliche Fotomomente am Nordkap, trotz Wetterumschwüngen |
Rückreise über Norwegen | Erlebnisreiche Rückfahrt über weniger bekannte Routen, mit kulturellen und landschaftlichen Highlights |
Mein Roadtrip zum Nordkap 2015 war weit mehr als nur eine Reise – es war ein echtes Abenteuer, eine tiefgehende Erfahrung und eine wertvolle Lektion in Sachen Gruppendynamik und Flexibilität. Jeder Abschnitt der Reise bot neue Eindrücke und erinnerte mich daran, dass echte Reiselust weit über das Abarbeiten von To-Do-Listen hinausgeht. Es geht darum, das Leben zu genießen, sich treiben zu lassen und die Welt mit offenen Augen zu entdecken.
Bist du ebenfalls fasziniert von den magischen Weiten Skandinaviens und der unberechenbaren Schönheit des Nordens? Welche Erfahrungen hast du auf deinen Reisen gesammelt? Teile deine Geschichten und Ideen – und lass uns gemeinsam neue Abenteuer planen!