Einmalig in Praia – Mein intensiver Landgang auf Kap Verdes Hauptstadt
Ein persönlicher Reisebericht über meinen kurzen, aber eindrucksvollen Besuch in Praia während meiner Zeit an Bord
Während meiner Zeit als Crew-Mitglied an Bord unseres Schiffes hatten wir die Gelegenheit, Praia auf der Insel Santiago nur einmal anzulaufen. Für mich bedeutete das, diese pulsierende Hauptstadt so gut es ging in wenigen Stunden zu erkunden und einen authentischen Eindruck von Kap Verdes größter Stadt zu gewinnen.
Auch wenn die Zeit knapp war und wir nur diesen einen Landgang hatten, wollte ich das Beste daraus machen – und Praia hat mich mit seiner Mischung aus Geschichte, afrikanischem Flair und atlantischem Charme sofort gefesselt.
Ankunft und erster Eindruck
Schon die Anfahrt zum Hafen war ein Erlebnis. Die Silhouette von Praia lag eingebettet zwischen Hügeln und dem blauen Atlantik. Das warme Licht der Nachmittagssonne tauchte die Stadt in ein sanftes Gold, während im Hintergrund die Hügel leicht bewaldet und doch rau wirkten.
Der Hafen selbst wirkte lebendig: Fischerboote, kleinere Frachter, Einheimische, die geschäftig ihren Aufgaben nachgingen – ein Bild voller Energie. Ich spürte sofort, dass Praia eine Stadt ist, die lebt und arbeitet, ganz anders als reine Touristenzentren.
Das Plateau – Historisches Herzstück und lebendiger Mittelpunkt
Mein Weg führte mich als erstes zum Plateau, dem historischen Zentrum Praias. Hier befindet sich das koloniale Erbe der Stadt: gepflegte Plätze, schattige Alleen, elegante aber zugleich bodenständige Gebäude. Ich schlenderte durch die Straßen und fühlte mich ein bisschen wie auf einer Zeitreise, aber auch mitten im modernen Leben.
Besonders beeindruckend fand ich den Praça Alexandre Albuquerque – ein zentraler Platz mit alten Bäumen, Cafés und der lebhaften Atmosphäre von Menschen, die hier ihre Pause genießen oder ihre Waren feilbieten.
Vom Plateau aus hat man einen tollen Blick auf das Meer und die Umgebung – es ist der perfekte Ort, um das urbane Flair Praias aufzusaugen.
Mercado de Sucupira – Ein Markterlebnis voller Farben und Leben
Nur wenige Schritte vom Plateau entfernt liegt der berühmte Mercado de Sucupira, ein Ort, der alle Sinne anspricht. Trotz der Kürze meines Besuchs nahm ich mir Zeit, das bunte Treiben zu beobachten. Verkäufer boten frisches Obst, Fisch, Stoffe und allerlei Kuriositäten an. Die Marktfrauen riefen laut und freundlich, Kinder spielten zwischen den Ständen, und überall mischten sich exotische Düfte von Gewürzen und frischen Lebensmitteln.
Es war laut, lebendig, ein bisschen chaotisch – genau so, wie ich mir einen echten afrikanischen Markt vorstelle. Hier konnte ich einen Moment lang in den Alltag der Einheimischen eintauchen, fernab vom touristischen Trubel.
Der Leuchtturm Farol de D. Maria Pia – Mein kleines Inselabenteuer
Eines meiner Highlights war der Besuch des Leuchtturms Farol de D. Maria Pia. Obwohl wir nur kurz in Praia waren, wollte ich mir diesen markanten Ort nicht entgehen lassen.
Der Leuchtturm thront malerisch auf einem Felsen am westlichen Stadtrand, direkt am Meer. Der Weg dorthin führte mich entlang einer Küstenpromenade, wo ich die frische Brise spürte und den Blick auf die Wellen genießen konnte. Der Leuchtturm selbst wirkt mit seiner rot-weißen Bemalung fast wie ein Symbol für Kap Verde – freundlich, eigenständig und wachsam.
Ich nutzte die Gelegenheit für ein paar Fotos und einen ruhigen Moment mit Blick auf den Atlantik. Es war ein perfekter Ort, um den Trubel der Stadt kurz hinter sich zu lassen und einfach die Schönheit des Meeres zu genießen.
Praia Beach – Kurzer Abstecher an den Stadtstrand
Vor meiner Rückkehr zum Schiff schaute ich noch am Praia Beach vorbei, auch bekannt als Praia de Gamboa. Der Strand ist nicht sehr groß und hat einen dunkleren, vulkanischen Sand, aber die frische Seeluft und das Rauschen der Wellen luden zum Verweilen ein.
Hier konnte ich nochmal kurz Kraft tanken, dem Alltag entfliehen und beobachten, wie Einheimische am Wasser spazieren gingen oder sich unterhielten.
Kulinarische Eindrücke trotz Zeitmangel
Obwohl ich keine ausgedehnte Food-Tour machen konnte, wollte ich zumindest eine lokale Spezialität probieren. In einem kleinen Restaurant in Hafennähe bestellte ich Cachupa, den traditionellen kapverdischen Eintopf aus Mais, Bohnen und Fleisch.
Es war einfach, herzhaft und ein wunderbarer Geschmack von Heimat und Tradition, der mir noch lange im Gedächtnis blieb.
Fazit: Ein kurzer Besuch mit nachhaltigem Eindruck
Mein Landgang in Praia war kurz – wirklich kurz – aber umso intensiver. Ich habe gelernt, dass Kap Verdes Hauptstadt mehr ist als ein Hafen für Kreuzfahrtschiffe: Sie ist ein lebendiges Zentrum mit eigener Geschichte, viel Charme und einer einzigartigen Atmosphäre.
Natürlich hätte ich gern mehr Zeit gehabt, um die Stadt ausgiebiger zu erkunden, in den Straßen zu verweilen und vielleicht noch mehr von der Insel Santiago zu entdecken. Aber gerade der kurze Einblick hat meine Neugier geweckt – ich werde definitiv zurückkehren.
Für alle, die wie ich nur wenig Zeit haben: Nutzt euren Landgang bewusst, konzentriert euch auf die Highlights wie das Plateau, den Markt und den Leuchtturm – und lasst auch ein bisschen Raum, um einfach das Leben auf euch wirken zu lassen.