Mein mongolischer Reiterofen – Wärme, Kochen und Abenteuer in einem

Ich bin viel draußen unterwegs – sei es beim Zelten, auf Lager mit den Pfadfindern oder einfach beim Kochen unter freiem Himmel. Dabei hat sich ein Ausrüstungsstück für mich als absoluter Gamechanger erwiesen: mein mongolischer Reiterofen.

 

Was auf den ersten Blick aussieht wie ein zusammengefalteter Blechkasten, ist in Wahrheit ein wahres Multitalent – zum Kochen, Heizen und Wohlfühlen, egal ob in der Wildnis oder im Zeltlager.

Tradition trifft auf Funktion

Der Ofen stammt ursprünglich aus der Mongolei, wo er seit Generationen in den Jurten der Nomaden verwendet wird. Gefertigt wird er dort noch ganz traditionell von Hand – ohne Schrauben, nur durch Falten, Biegen und Hämmern von Blech. Das Ergebnis ist ein erstaunlich stabiler und funktionaler Holzofen, der sich auf ein kompaktes Maß zusammenklappen lässt.

 

Im verpackten Zustand misst mein Ofen etwa 45 cm in der Länge, 34 cm in der Breite und nur 15 cm in der Höhe. Mit einem Gewicht von ca. 5,5 kg (ohne Topf) ist er auch für längere Outdoor-Touren tragbar. Wenn ich den passenden Wok mitnehme – was ich fast immer tue – bringt alles zusammen rund 7 kg auf die Waage.

Aufgebaut in wenigen Minuten

Der Aufbau ist wirklich einfach: Ich klappe die Seitenwände auf, setze die Brennkammer ein und schon steht der Ofen stabil. Aufgebaut ist er ca. 50 cm lang, 34 cm breit und 30 cm hoch. Dazu kommt noch das Schornsteinrohr, das ich aus einem 0,03 mm dünnen, 30 cm breiten und 250–300 cm langen Blechstreifen selbst rolle. Dieses Rohr leitet den Rauch zuverlässig aus dem Zelt oder der Jurte heraus und sorgt durch seinen Zug für eine richtig gute Verbrennung.

 

Wenn ich das Rohr nicht brauche, rolle ich es einfach wieder zusammen – es passt dann in jede Ecke meiner Ausrüstung und nimmt kaum Platz weg.

Outdoor-Kochen, wie ich es liebe

Was ich an dem Ofen besonders schätze, ist seine Unkompliziertheit beim Kochen. Die Brennkammer ist so gebaut, dass man sich keine Gedanken um die Holzlänge oder Stapeltechnik machen muss – bis zu 50 cm lange Holzscheite passen problemlos hinein. Ich kann also einfach sammeln, was ich im Wald finde, und loslegen.

 

Ob Suppe im Wok, Kaffee im Emaillebecher oder Pfannenbrot auf der Gussplatte – der Ofen macht alles mit. Und er heizt dabei richtig gut. Gerade bei Wind ist das Gold wert, denn die Flamme bleibt geschützt, und die Hitze konzentriert sich direkt unter dem Kochgeschirr.

Wärmespender in kalten Nächten

Mindestens genauso wichtig wie das Kochen ist für mich aber das Heizen – vor allem bei den Pfadfindern, wenn wir mit der Kohte oder Jurte unterwegs sind.

Was ich dabei besonders schätze: Ich brauche kein offenes Feuer im Zelt. Das ist nicht nur sicherer, sondern auch viel angenehmer beim Schlafen. Der Ofen steht in der Mitte der Jurte, gibt durch das dünne Blech und die große Strahlfläche richtig schön Wärme ab, und der Rauch wird zuverlässig über das Schornsteinrohr nach draußen geleitet.

 

Gerade bei feuchtem oder windigem Wetter ist das ein riesiger Vorteil – der Innenraum bleibt trocken, warm und rauchfrei. Und selbst in frostigen Nächten reicht ein kleines Feuer, um die Temperatur im Zelt spürbar zu heben.

Mein Fazit: Robust, durchdacht, bewährt

Ich habe viele verschiedene Koch- und Heizlösungen im Outdoor-Bereich ausprobiert – aber nichts hat mich so überzeugt wie dieser mongolische Reiserofen. Er ist simpel konstruiert, aber durchdacht bis ins Detail. Er ist robust, platzsparend, leicht zu transportieren und erfüllt mehrere Zwecke gleichzeitig.

 

Vor allem aber steckt in ihm ein Stück Kultur. Er ist nicht nur ein Werkzeug, sondern auch ein Bindeglied zur Lebensweise der Nomaden, die mit wenig viel erreichen – etwas, das mich beim Draußensein immer wieder inspiriert.

Noch ein Tipp

Wenn du mal in der Mongolei unterwegs bist oder jemanden kennst, der dort reist: Die besten Öfen bekommst du direkt bei einem Schmied vor Ort. Jeder Ofen ist ein Unikat – gefertigt mit Erfahrung, Handarbeit und ganz viel Know-how aus dem Alltag der Steppe.

 

Ich würde meinen jedenfalls nicht mehr hergeben.