Rio de Janeiro. Schon der Name löst Fernweh aus. Für viele ist es ein Sehnsuchtsziel – für mich war es der erste Stopp meiner Weltreise. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mit klopfendem Herzen im Flugzeug saß. Ein bisschen nervös, voller Neugier und mit dem Gefühl, dass ab jetzt alles möglich ist.
Rio ist eine Stadt der Kontraste: zwischen Favela und Luxus, zwischen tropischer Natur und urbaner Wucht. In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf meine ganz persönliche Reise – ehrlich, ungeschönt und voller Eindrücke.
Nach einem langen Interkontinentalflug landete ich auf dem Galeão International Airport. Der Moment, als ich durch die Glastüren ins tropisch-warme Rio hinaustrat, war magisch – aber auch ein wenig überfordernd. Eine neue Sprache, neue Geräusche, ein neues Lebensgefühl.
Ich bestellte ein Uber, was sich direkt als richtige Entscheidung herausstellte: sicher, bezahlbar und unkompliziert. Mein Fahrer war freundlich, erzählte von seinem Viertel, den besten Açaí-Läden und warnte mich gleichzeitig vor gewissen Gegenden – Rio eben.
Meine Unterkunft lag nahe der Escadaria Selarón, jener weltberühmten bunten Fliesentreppe im Stadtteil Lapa. Schon bei der Ankunft war klar: Das hier ist kein gewöhnlicher Ort.
Ich möchte ehrlich sein: Ich fühlte mich nicht immer sicher in Rio. Die Stadt ist wunderschön, aber man bewegt sich nie ganz unbeschwert. Besonders in ruhigeren Seitenstraßen oder wenn ich zu Fuß unterwegs war, war ich ständig wachsam.
Meine Sicherheitsstrategie:
Ich hatte zwei Portemonnaies dabei – ein echtes und ein zweites mit etwas Bargeld und abgelaufenen Karten für den Notfall.
Mein Smartphone trug ich in einer Gürteltasche unter dem Shirt.
Teuren Schmuck und auffällige Kleidung ließ ich ganz bewusst weg.
Für alle längeren Strecken nutzte ich Uber – auch tagsüber.
Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen hatte ich viele schöne Begegnungen mit offenen, hilfsbereiten Menschen – Rio lebt nicht nur von seiner Kulisse, sondern vor allem von seiner Lebensenergie.
Natürlich zog es mich direkt ans Meer. Copacabana – allein der Name hat Kultstatus. Und es war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte – und gleichzeitig ganz anders.
Am Strand mischt sich alles: Surfer neben Senioren, fliegende Händler neben Influencern, Jogger neben Rentnern, die Karten spielen. Ich bestellte mir eine frische Kokosnuss, setzte mich auf die berühmte Promenade und beobachtete das bunte Treiben. Es war mein erster wirklicher „Ich bin jetzt wirklich auf Weltreise“-Moment.
Ipanema, der Nachbarstrand, hat einen ganz eigenen Charme. Eleganter, trendiger, etwas weniger touristisch. Die Atmosphäre ist entspannter, die Sonnenuntergänge spektakulär. Ich saß dort oft auf dem warmen Sand, hörte den Wellen zu und ließ die Tage Revue passieren.
Silvester an der Copacabana war für mich ein Lebenshighlight. Millionen Menschen, alle in Weiß gekleidet, tanzen, feiern, lachen und schauen gemeinsam aufs Meer – während das größte Feuerwerk Südamerikas über ihnen explodiert.
Menschen bringen Blumenopfer für Iemanjá, die Göttin des Meeres, ins Wasser, und die Luft ist aufgeladen mit Hoffnung, Musik und Euphorie.
(Diesen Abend habe ich in einem eigenen Beitrag verarbeitet – hier geht’s zur Silvesternacht in Rio.)
Zwei Orte, an denen mir wirklich die Sprache fehlte:
Zuckerhut (Pão de Açúcar): Mit der Seilbahn fuhr ich hinauf. Der Ausblick? Atemberaubend. Unten die Buchten, dahinter der dichte Grün der Hügel, mittendrin die endlose Stadt. Ich blieb bis zum Sonnenuntergang – das Licht über Rio war wie flüssiges Gold.
Corcovado & Cristo Redentor: Ich nahm den kleinen Zug durch den Tijuca-Nationalpark – schon die Fahrt durch den tropischen Regenwald war ein Erlebnis. Oben angekommen, war da plötzlich diese riesige Statue, die über die Stadt wacht. Der Blick? Einfach nur gigantisch. Aber auch emotional – Rio liegt einem hier zu Füßen, voller Widersprüche, aber wunderschön.
Ein Ausflug, den ich dir unbedingt empfehlen möchte, ist der zum Pedra do Telégrafo. Der Fels liegt etwas außerhalb von Rio, in der Nähe von Barra de Guaratiba.
Ich nahm den Bus, dann ging’s zu Fuß weiter durch dichten Wald, immer bergauf. Die Luft war feucht, die Vegetation üppig – ein echtes Abenteuer. Oben angekommen: Wow. Der berühmte Stein, auf dem es aussieht, als würde man über dem Abgrund hängen (Spoiler: tut man nicht), bietet ein Panorama auf Berge, Atlantik und Regenwald. Es gibt mehrere Anbieter die euch auch im Jeep dort hinfahren.
Ich blieb lange dort. Nicht wegen des Fotos, sondern wegen des Gefühls. Es war still, friedlich – und ich spürte erstmals, wie weit ich von zuhause weg war. Und wie gut sich das anfühlte.
Wenn du durch Rio läufst, wird dir eines schnell klar: Du wanderst ständig zwischen zwei Welten. Man wechselt von Favela zu Designerstraße, von Streetfood zu Gourmetrestaurant, von Straßenmusik zu Stille – oft in nur wenigen Minuten.
Ein Symbol dafür ist die Escadaria Selarón. Der chilenische Künstler Jorge Selarón hat sie mit über 2.000 bunten Fliesen aus aller Welt verziert. Ich war fasziniert – von der Farbexplosion, der Geschichte, der Energie. Jeden Tag kommen neue Menschen, setzen sich auf die Stufen, spielen Gitarre, lachen, fotografieren. Die Treppe lebt – genau wie die Stadt.
Abends war ich oft in Lapa unterwegs. Die Stimmung dort ist unbeschreiblich. Unter den beleuchteten Bögen der „Arcos da Lapa“ tanzt ganz Rio. Samba, Forró, Funk – alles gleichzeitig. Ich tanzte mit Fremden, lachte, probierte Streetfood und fühlte mich lebendig wie selten zuvor.
In Rio kannst du dich durch ganz Brasilien essen. Mein Tipp: Geh nicht nur ins Restaurant. Das wahre Rio schmeckt auf der Straße.
Meine Highlights:
Pão de Queijo – kleine, fluffige Käsebällchen, innen weich, außen knusprig.
Tapioca-Crêpes – aus Maniokmehl, in Varianten von Nutella bis Käse-Schinken.
Açaí na tigela – eisgekühlt, cremig, mit Banane, Granola und Erdnüssen.
Churrasco – Fleisch vom Grill, direkt vom Spieß geschnitten.
Pastel – frittierte Teigtaschen mit Füllung nach Wahl.
Und dazu? Caipirinha. Am besten mit Maracuja oder Limette – süß, sauer, eiskalt.
Rio de Janeiro war der Anfang. Der erste Schritt in ein neues Kapitel meines Lebens. Ich hätte mir keinen besseren Start für meine Weltreise wünschen können – auch wenn nicht alles leicht war.
Diese Stadt hat mich gefordert, begeistert, herausgefordert und inspiriert. Sie ist nicht bequem, nicht glattgebügelt, nicht einfach – aber genau deshalb so besonders.
Rio tanzt. Rio schwitzt. Rio lebt. Und ich durfte ein Teil davon sein.
Thema | Empfehlung |
---|---|
Beste Reisezeit | Dezember bis März (Sommer), aber auch Juli/August sind angenehm |
Anreise | Flughafen Galeão (GIG), Uber ins Zentrum |
Unterkunft | Lapa, Santa Teresa oder Ipanema – je nach Budget & Stimmung |
Sicherheit | Uber nutzen, unauffällig kleiden, kein Schmuck, nur Tagesportemonnaie |
Highlights | Zuckerhut, Corcovado, Pedra do Telégrafo, Escadaria Selarón, Silvester |
Essen | Pão de Queijo, Açaí, Tapioca, Churrasco, Caipirinha |
Streetlife | Abends nach Lapa, tagsüber zur Copacabana oder in den Parque Lage |
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