Eine Langzeitreise ist mehr als nur ein längerer Urlaub – sie verändert dein Leben. Wer mehrere Monate oder sogar Jahre unterwegs sein möchte, muss sich nicht nur um Flugtickets und Rucksäcke kümmern, sondern auch um organisatorische Fragen wie Job, Wohnung, Versicherungen, Finanzen und Behördengänge.
Dieser Beitrag hilft dir, deine Langzeitreise strukturiert und stressfrei zu organisieren – mit konkreten Tipps, seriösen Infos und hilfreichen Verlinkungen zu weiterführenden Artikeln auf riegeladventure.com.
Wenn du nicht mehr in deinen alten Job zurückkehren willst, ist eine Kündigung oft die einfachste Lösung. Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt in der Regel vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende (§ 622 BGB), es sei denn, im Arbeitsvertrag steht etwas anderes. Denk daran, Urlaub und Überstunden sinnvoll aufzubrauchen oder auszahlen zu lassen.
Möchtest du deinen Arbeitsplatz erhalten, solltest du prüfen, ob ein unbezahlter Urlaub oder ein Sabbatical möglich ist. Viele Unternehmen – besonders im öffentlichen Dienst oder größere Firmen – bieten entsprechende Modelle an. Alle Details findest du im Beitrag Job kündigen oder Sabbatical machen?.
Wer wirklich loslassen will, kündigt die eigene Wohnung. Die Kündigungsfrist für Mieter in Deutschland beträgt laut § 573c BGB drei Monate. Falls du deinen Wohnraum beibehalten möchtest, kann eine Zwischenvermietung sinnvoll sein. Dafür brauchst du in jedem Fall die Zustimmung des Vermieters. Eine befristete Untervermietung kannst du über Plattformen wie WG-gesucht oder Wunderflats organisieren.
Wichtig ist, einen schriftlichen Untermietvertrag aufzusetzen, der Miete, Kaution, Dauer und Zustand der Wohnung regelt. Wenn du in einer Stadt mit Zweckentfremdungsverbot wohnst, prüfe unbedingt die rechtliche Lage bei kurzzeitiger Vermietung über Airbnb & Co.
Eine Auslandskrankenversicherung ist Pflicht. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen ab dem ersten Tag im Ausland keine Leistungen. Achte bei der Wahl deiner Versicherung auf weltweite Gültigkeit, Rücktransport ins Heimatland, geringe oder keine Selbstbeteiligung und eine möglichst flexible Laufzeit.
Zuverlässige Anbieter für Langzeitreisende sind zum Beispiel TravelSecure und HanseMerkur. Die Beiträge variieren je nach Alter, Zielregion und Dauer der Reise. Beide Anbieter bieten spezielle Tarife für Backpacker, Weltreisende und digitale Nomaden an – auch mit flexibler Laufzeit und Rückholoption im Notfall.
Wenn du deine gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland behalten möchtest, kannst du dich freiwillig weiterversichern. Falls du deinen Wohnsitz in Deutschland aufgibst oder deine Versicherung kündigst, brauchst du eine langfristige private Lösung.
Zusätzliche Versicherungen wie Haftpflicht (mit weltweiter Gültigkeit), Reiserücktritt oder Reisegepäckversicherung sind optional – je nach Reisedauer und Reisestil.
Ob du dich aus Deutschland abmeldest, hängt davon ab, wie lange und wie endgültig du unterwegs bist. Wenn du keinen Wohnsitz mehr in Deutschland hast, bist du laut Bundesmeldegesetz verpflichtet, dich innerhalb von zwei Wochen abzumelden. Das hat Auswirkungen auf Steuern, Versicherungen und deinen Aufenthaltsstatus in Deutschland.
Mehr Infos findest du hier: Aus Deutschland abmelden – was du wissen musst
Wenn du deine Wohnung aufgibst, brauchst du eine Lösung für deine Post. Die Deutsche Post bietet Nachsendeaufträge für bis zu 24 Monate an. Alternativ kannst du einen digitalen Postservice nutzen oder deine Post an Freunde oder Familie weiterleiten lassen.
Für wichtige Schreiben von Banken, Behörden oder Versicherungen empfiehlt sich ein digitaler Dokumentenspeicher (z. B. Dropbox oder Google Drive), damit du jederzeit Zugriff hast.
Ein kostenloses Girokonto mit Auslandsnutzung ist Pflicht. Anbieter wie DKB, ING, Revolut oder Wise ermöglichen dir weltweit kostenloses Abheben – oft ohne Fremdwährungsgebühr. Wichtig ist:
Wenn du unterwegs Einkommen generierst (z. B. durch Online-Arbeit), solltest du deine steuerliche Situation individuell mit einem Steuerberater klären – besonders bei Abmeldung aus Deutschland.
Für viele Reiseländer sind Impfungen empfohlen oder sogar vorgeschrieben – z. B. Gelbfieber, Hepatitis A und B, Typhus, Tollwut oder Japanische Enzephalitis. Hol dir rechtzeitig eine individuelle Impfberatung beim Tropeninstitut oder Hausarzt, am besten 6–8 Wochen vor Abreise.
Mehr dazu unter: Reisemedizin & Impfungen
Eine eSIM ist ideal, wenn du keine physischen SIM-Karten mehr wechseln möchtest. Anbieter wie Airalo oder Holafly bieten Prepaid-eSIMs für über 190 Länder.
Hier findest du weitere Infos: eSIM und SIM-Karten für Weltreisende
Für sicheres Surfen in öffentlichen WLANs solltest du unbedingt einen VPN-Dienst nutzen. So schützt du deine Daten und kannst auch auf deutsche Inhalte zugreifen (z. B. Streamingdienste).
Mehr dazu: VPN auf Reisen: Schutz & Zugriff weltweit
Kündige oder pausiere unnötige Verträge wie Fitnessstudio, Handy, Zeitungsabos oder Streamingdienste. Viele Anbieter ermöglichen Sonderkündigungen bei Auslandsaufenthalt. Auch die GEZ kannst du bei Abmeldung abmelden.
Wertgegenstände kannst du verkaufen, verschenken oder einlagern – etwa bei Familie oder in professionellen Lagerboxen. Eine digitale Checkliste hilft dir, keine wichtigen Aufgaben zu vergessen.
Eine Langzeitreise ist ein großes Projekt – aber mit guter Planung absolut machbar. Ob du alle Zelte abbrichst oder dir eine Rückkehrmöglichkeit offenlässt, ist deine Entscheidung. Wenn du dich frühzeitig mit Job, Wohnung, Versicherungen, Finanzen und digitalen Tools beschäftigst, kannst du entspannt und gut vorbereitet losziehen.
Wenn du noch Fragen hast oder Unterstützung brauchst – zum Beispiel bei der Wahl der richtigen Auslandskrankenversicherung oder eSIM – schreib mir gern oder stöbere durch weitere Beiträge auf riegeladventure.com/planung.
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