Ushuaia in Tierra del Fuego ist eines der begehrtesten Reiseziele in Argentinien. Die "Stadt am Ende der Welt" hat den Besuchern viel zu bieten, von atemberaubenden Naturlandschaften bis hin zu einmaligen Erlebnissen. Ushuaia, das Ende der Welt oder wie die Argentinier selbst behaupten die südlichste Stadt der Welt. Was zwar nicht so ganz stimmt da es im Feuerland als auch auf Kap Horn noch kleine Städte gibt, die den Titel weit mehr verdient hätten. Dennoch fühlt sich eine Reise nach Ushuaia wirklich ein bisschen so an als sei man am Ende der Welt angekommen.
Denn man benötigt ca 3 ½ Stunden mit dem Flugzeug von Buenos Aires aus nach Ushuaia. Die anderen Möglichkeiten sind mit dem Bus, der für die gesamte strecke ca 5 Tage benötigt und man drei Mal den Bus wechselt. Denn der Bus fährt nicht die gesamte Strecke, sondern nur Teilstücke von bis zu 27 Stunden Fahrzeit an der Küste entlang. Der Preisunterschied in diesem Fall lag bei mir bei ca 30€. Für den Flieger eine strecke und Zusatz Gepäck habe ich spontan 220€ bezahlt, während die Bustickets zusammen bei ca 195€ gelegen hätten. Die andere Alternative wäre man versucht zu trampen.
Um Ushuaia herum ist eigentlich nichts. Nur verschneite Bergspitzen, sehr viele mystische Scheinbuchenwälder, Gletscher und tiefe Fjorde. Und mitten im nirgendswo befindet sich Ushuaia. Eine Stadt, die man sich so romantisch vorstellt könnte und die einen mehr verspricht. Bei so einer Umgebung aber einiges wieder gut macht.
Um Ushuaia herum gibt es viele schöne Wanderstrecken und Orte die Besichtigt werden wollen.
Deshalb habe ich dir mal meine Bucketlist und was du auf keinen Fall machen solltest bei einem Besuch in der Stadt zusammengefasst.
Auch schon, wenn man sich nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt findet man die Wanderroute zu dem Hausberg, den Martial Gletscher. Obwohl der Berg bereits zum Nationalpark gehört, wird kein Eintritt fällig. Man kann entweder direkt vom Ort aus loslaufen oder sich ein Taxi oder Busshuttle bis zur Talstation der Seilbahn (im Sommer außer Betrieb) nehmen. Der Ausblick lohnt sich auf jeden Fall.
Ausblick von dem Hausberg in Ushuaia, dem Glacier Martial
Der Tierra del Fuego Nationalpark lädt zum ausgiebigen Wandern und Spazieren ein, es gibt sowohl Flüsse, Seen, Gletscher und Urwald zu sehen. Ihr werden sicher auf eine Reihe von Vögeln und einheimischen Pflanzen, Bäumen und Blumen stoßen, die die patagonischen Wildnis zu bieten hat. Die markierten Wanderwege sind wunderschön und auch gut zu wandern. Abgehärtete können auf mehreren Campingplätzen im Park übernachten und so auch Zwei- oder Dreitagestouren in Angriff nehmen.
Man könnte mit dem Shuttlebus in den Nationalpark fahren. Die Busse pendeln täglich ab 9 Uhr in den Park und bieten an mehreren Stellen Ausstiegsmöglichkeiten an. Zurück geht es jeweils gegen3, 5 und 7 Uhr. Da die Busse doch recht teuer sind bin ich in den National Park getrampt und wurde auch sehr schnell mitgenommen.
Ich würde sogar dazu raten sein Zelt zu schnappen und im National Park für 2 Nächte zu übernachten da man im Gegensatz zu den Meisten Hostels hier in der Region bares Geld spart. (Eine Nacht in Ushuaia im Hostel ca 19US$-Eintritt für bis zu drei Tage im Nationalpark kostet 560 Pesos was ca 10 US$ sind (stand 2/2020)). Dabei wäre dann das Busticket eh nicht mehr gültig.
Hier im National Park findet ihr auch die Poststation vom Ende der Welt. Hier kann man Post vom Ende der Welt schreiben – auch wenn der angeblich südlichste Briefkasten sicher nicht der südlichste ist. Denn in der Antarktis gibt es ein Pinguin Postoffice welches dann meines Wissens die südlichste Station der Welt ist.
Die Lagune
Esmeralda
Hier könnt ihr durch ein Torf- und Moortal spazieren, um an die atemberaubende türkisfarbene Lagune mit dem bezaubernden Namen Esmeralda zu gelangen. Umgeben von zerklüfteten schneebedeckten
Bergen und umgeben von einem dichten Lenga-Wald, ist die Wanderung nach Esmeralda die Belohnung einer unglaublichen Landschaft und der ruhigen Klänge der Natur rundherum wert. Wenn man die Lagune
nachmittags oder in den Abendstunden besucht ist es dort nicht mehr ganz so voll und auch hier kann man für eine Nacht sein Zelt aufschlagen (natürlich nicht offiziell). Aber Vorsicht es könnte
etwas matschig werden :-D
Wenn man möchte kann man in der Bar „Dublin“ im südlichsten Irish Pub der Welt ein Bier trinken gehen. Hier gibt es eine nette Atmosphäre und gutes günstiges hauseigenes Bier.
Was solltest du sonst noch beachten?
Wenn du doch mal Internet brauchst: Das Xpresso Café Gourmet, MarcoPolo Free Life sowie Van Gogh Bierbar bietet nicht nur guten Kaffee sondern auch eine schnelle Wi-Fi Verbindung.
Du solltest für jedes Wetter gewappnet sein. Von 5 Grad und Schneeregen bis zu 20 Grad und Sonnenschein ist im Sommer alles drin. Deshalb am besten im Zwiebelprinzip anziehen.
In einem Kilometer vom
Stadtzentrum entfernten Einkaufscenter einkaufen. Hier bekommt man günstige Lebensmittel, die man im Ort selbst vergeblich sucht und notfalls auch halbwegs bezahlbare Ausrüstung.
In der Touristik Information kannst du dir einen Stempel für deinen Pass holen damit du behaupten kannst dass du am ende der Welt gewesen bist.
Was solltest du auf keinen Fall in Ushuaia machen:
Du solltest dir auf keinen Fall die eigene Outdoor-Ausrüstung erst vor Ort kaufen. Denn die ist in Ushuaia unfassbar teuer, so wie alles hier.
Du möchtest nur für eine Antarktis-Kreuzfahrt nach Ushuaia kommen? Nimm dir mehr Zeit um Feuerland auch noch zu besichtigen!
Eine geführte Tour im Nationalpark buchen ist Verschwendung, denn den Nationalpark kann man prima auf eigene Faust erkunden.
Eine Fahrt zu den Pinguinen buchen, auch wenn diese oft angepriesen werden: Die Pinguinkolonien sind von Ushuaia weit entfernt und bis auf eine Gesellschaft, deren Tickets um die 250 Dollar kosten, dürfen die Boote nicht anlegen. Wer nach Chile weiterreist, sollte besser bis Punta Arenas warten und dort die nahegelegene Isla Magdalena besuchen.
Wahrscheinlich ist es doch dieses „Ende der Welt“-Gefühl, dass sich einstellt, wenn man im Hafen von Ushuaia auf die dunkelblauen Fluten des Beagle-Kanals blickt oder durch die tiefen Wälder des Nationalparks streift. Dann wartet man eigentlich nur darauf, dass hinter der nächsten Biegung eine Gruppe von Ureinwohnern um ein Feuer herum sitzt und sich die kalten Glieder wärmt. So kam die Region übrigens auch zu ihrem Namen, den sie dem europäischen Entdecker Ferdinand Magellan verdankt, nach dem auch die heutige Magellanstraße benannt ist. Ob er jedoch jemals seinen Fuß auf dieses besondere Fleckchen Erde gesetzt hat, ist allerdings nicht bekannt. Eins steht fest: Falls nicht, hat er echt was verpasst!
Wie hättest du dir das „Ende der Welt“ vorgestellt? Oder warst du vielleicht selbst schon dort und hast noch Ergänzungen? Ab in die Kommentare damit!